1. Frauen, die ordnungsgemäß zu Priestern ordiniert waren
In der frühen Kirche, darauf deutet alles hin, gab es Frauen im Priesterdienst. Doch war es nie eine allgemeine Übung, Frauen zu ordinieren. Die Gründe dafür lagen aber nicht in der Lehre des Christentums als solcher oder in der Heiligen Schrift, sondern vor allem in den gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit. (Siehe das Kapitel: Kampf gegen das Frauenpriestertum in der Kirche).
Jedoch hat es Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel gegeben. Es scheint, dass in einer Anzahl von Ländern tatsächlich Frauen zu Priestern ordiniert wurden.
Die Beweise dafür können in archäologischen Inschriften und historischen Aufzeichnungen gefunden werden. Lesen Sie diese Dokumente:
- “Kommentare zum weiblichen Priestertum in Altertum”, von Prof. George Otranto in der Zeitschrift für feministische Studien 7 (1991) Nr.1, pp. 73 – 94 .
- “Das Problem der Ordination von Frauen im frühen christlichen Priestertum” von Prof. George Otranto, Unterlage für eine USA Vortragsreise, 1991.
- Brief von Atto, Bischof von Vercelli, an den Priester Ambrose.
- “Das Fractio Panis und die Eucharistie als eschatologisches Mahl”, von Damien Casey in der Mcauley elektronischen Zeitschrift 2 (2002).
Hier ist ein Grabstein für die katholische Frauenpriesterin Leta in Süditalien, 4. Jh.:
- Die Ordination von St Brigit von Kildare zum Bischof (6. Jh. Irland; in einer Legende einem “vom heiligen Geist herbeigeführten Zufall” zugeschrieben)
2. Frauen in pastoralen Führungsrollen
Es gibt auch Beispiele für Frauen, die an pastoralen Diensten, die nahe an das Priestertum herankamen, beteiligt sind.
- In der “Neuen Propheten” – Bewegung aus dem zweiten Jahrhundert, die ursprünglich keine Häresie war, waren Prisca und Maximilla führende Prophetinnen. Siehe den Artikel von Anne Jensen.
- Sowohl im Osten wie auch im Westen dienten sakramental als Diakonissen ordinierte Frauen den Gemeinden.
- Im frühem sechsten Jahrhundert versuchten drei Bischöfe aus der Region von Lugdunum (heute Lyon) in Frankreich: Licinius von Tours, Melanius von Rennes und Eustochius von Angers, zwei keltische Priester zurückzuhalten, welche die Beteiligung von Frauen an der Liturgie ermutigten.
- Bis zum 16. Jahrhundert übten sogenannte soreras oder freilas in den baskischen Regionen von Frankreich und Spanien einen weiblichen Dienst aus, der wahrscheinlich ein Rest des Diakonats der frühen Frauen ist.
Die Alt-Katholiken weiht seien den 1990er-Jahren Frauen in sämtliche Ämter*, zuletzt wurde die Hamburger Diakonin zur Priesterin geweiht. Es gibt im übrigen auch keinen Pflicht-Zölibat für die Geistlichkeit.
*Eine Bischöfin gibt es bisher nicht, aber es gibt in Deutschland auch nur ein Bistum, der Posten war seit dem erst einmal neu zu besetzen
Stefanie Müller, geschrieben am 23.06.2009, 17:46
Das sind die Indizien?
Ich interessiere mich sehr für die Frauenweihe. Allerdings hatte ich gehofft echte Beispiele und v.a. eine Vielzahl solcher Weihen zu finden und nicht nur ein paar obskure Fälle. Wenn ich das unserem Priester zeige, dann lacht er mich aus und dem Bischof kann ich das schon gar nicht schicken. Gibt es nicht bessere Beispiele für die Frauenweihe in der Geschichte? Bitte auch Quellenangaben!
Ich denke, man muss theologisch argumentieren. Der wirkliche Spender der Sakramente und damit der Eucharistie ist nach kirchlicher Tradition seit Augustinus Christus selbst. Die Menschen sind Vermittler und Werkzeug der Gnadengaben. Es heißt seit dem Tridentinischem Konzil “Ex opere operato”, das heißt “aus der vollzogenen Handlung”, geschieht die heilige Gabe Gottes. So ist es nicht erheblich, ob es ein Mann ist oder eine Frau ist, die die Sakramente und damit die Gnadengaben spendet.
Auch Maria spendete durch ihre Geburt das Ursakrament, Jesus Christus. Als Frau war sie Sakramentenspenderin und in der Urgemeinde iwar sie das spirituelle Herz gewesen. Als solche war sie neben anderen Gemeindeleiterin und Bischöfin.
Viele Untersuchungen zur Frauenordination findet sich auf der Seite (deutsch): http://www.womenpriests.org/de/index.asp
Sollten die alten, vielleicht schon etwas schwerfälligen , zölibatären Herren im Vatikan ihre Frauenfeindlichkeit nicht einmal dahingehend zu überdenken versuchen, dass sie ihre Existenz und ihr Dasein doch einer Frau zu verdanken haben, die sie aus, einer winzigen Eizelle, in einem neunmonatigen Prozeß, in ihrem Bauch erst zu einem Menschen hat werden lassen?
Ohne das eine Frau, ein Monate langes Unwohlsein und anschließend die Schmerzen der Geburt auf sich genommen, sie nach der Geburt über Monate mehrmals täglich an die Brust gelegt und mit der Muttermilch genährt hätte, gäbe es diese, so selbstherrlichen Herren, die sich, doch sicher zu Unrecht, so erhaben über die Frau als Urquelle ihres persönlichen Werdens zu halten und zu präsentieren versuchen, nicht.
Wenn diese Herren die Frauen, also die Quelle und der Ursprung ihres Lebens, für zu minderwertig und unwürdig für das Priestertum halten, darf doch gefragt werden, was sie wohl zu sein glauben und womit sie ihren sicherlich doch eher nur vermeintlichen Mehrwert und die Erhanbenheit über die Frau begründen wollen???
Josef Berens
(als einfacher, selbst denkender Katholik
Körner Heidi, geschrieben am 02.02.2008, 15:31
Frauenpriester sind eine demokratische Notwendigkeit
Da unsere Verfassung der BRD vorsieht, dass niemand aufgrund seines Geschlechtes benachteiligt werden darf, bin ich dafür, dass Frauen von Beruf Priester werden dürfen.
Steffi Tatinka, geschrieben am 23.07.2010, 22:47
Der Staat kann sich nicht in religiöse Fragen einmischen. Demokratie ist kein kirchliches, sondern ein staatliches Prinzip und zwar in beiden Fällen zu Recht. Frauen können nicht Priester werden. Männer könnten auch noch so lange betteln, sie werden niemals Kinder bekommen können (aber die meisten akzeptieren es ja als Gott gegeben).
Lasst euch nichts vormachen. DIE Kirche ist die römisch-katholische Kirche unter der menschlichen Führung vom Papst, der den Beistand vom Heiligen Geist erhält.
Hans, geschrieben am 24.07.2010, 08:40
Demokratie ist sehr wohl ein urchristlicihes Anliegen, wie die Heilige Schrift und die Kirchdengeschichte der ersten Jahrhunderte zeigt. Dass Johannes Paul II. die Weihe von Frauen verboten hat, heißt noch nicht, dass das eine unfehlbare Lehrentscheidung ist. Viele Pöpste haben schon geirrt, wie die Geschichtee zeigt. Und was den Pflichtzölibat betrifft, so ist dieser eindeutig gegen die Heilige Schrift von der kirchlcihen Obrigkeit im Jahr 1139 eingeführt worden. Lesen sie nur
1 Tim 3.