Kampf gegen Frauenpriester

Kampf gegen das Frauenpriestertum in der Kirche

Es stellt sich zunächst natürlich die Frage, warum Frauen vom Weihepriestertum in unserer Kirche ausgeschlossen sind. Sind Mann und Frau vor Gott nicht gleich? ( Siehe Gal 3, 28) Die Gründe für den Ausschluss der Frauen liegen nicht in der Heiligen Schrift, sondern in der Minderbewertung der Frau durch die griechische Philosophie, teilweise die Irrlehren der Gnosis und unausgereifte theologische Spekulationen. Die Leib- und Sexualfeindlichkeit dieser Systeme führte mit der Zeit auch zum verpflichtenden Priesterzölibat des Mannes. Eine zölibatäre Männerhierarchie ist natürlich das stärkste Bollwerk gegen die Frauenweihe. Und solange in Rom alte zölibatäre Männer das Sagen haben, wird sich an diesem Gesetz nichts ändern.

Schon sehr früh bekämpfen männliche zölibatäre Kirchenlehrer, Päpste und Bischöfe das Priestertum der Frau. Falsch verstandene Bibelstellen und Unwissenheit in biologischen und psychologischen Fragen sind die Ursache. Einige Beispiele:

 

  • Schon von Anfang an sah die Kirche in Eva die Urheberin der Sünde aller Menschen.
  • Allein die Aussage im zweiten Schöpfungsbericht des Alten Testamentes, die Frau sei zeitlich nach dem Mann erschaffen und dazu noch aus einer Rippe genommen worden, sollte als Beweis für ihre Unterlegenheit gegenüber dem Mann genügen.
  • Alles weitere tat die Spekulation. Geringere Körper- und Geisteskräfte, so lautete gewöhnlich die Begründung, machen die Frauen für die Sünde allzu leicht anfällig und für das Priesteramt unfähig.
  • Tertullian von Karthago (+ ca. 220 n. Chr.) eröffnete die Schmähreden gegen die Frau. Er erinnerte an “den schmählichen Sündenfall und den trostlosen Untergang der Menschen”, an dem nur die Frau schuld sei und so wetterte er auch gegen die “frechen und anmaßenden Weiber”, die ein kirchliches Amt anstrebten.
  • Irenaeus (130 – ca 202), Bischof von Lyon, gibt an, dass sich der Valentinianische Gnostiker Marcus mit Frauen umgab, denen er in seiner Gegenwart Kelche zu weihen erlaubte, die Wein enthielten. [1] Mit anderen Worten: Sie waren Frauen, die die Eucharistie feierten.
  • Firmilian von Cesarea, (in Kleinasien) verdammt in einem Brief an Cyprian, Bischof von Karthago (um 235), streng die Aktivität einer Frau, die eine große Anzahl von Anhängern anzog, und welche entsprechend dem Ritual der Kirche taufte und die Eucharistie feierte. [2]
  • Epiphanius von Salamis verurteilt in ähnlicher Weise sieben andere Montanisten von Phrygien, welche Frauen den Zutritt zum Priestertum und zum bischöflichen Amt erlaubten. [3]
  • Aber erst Papst Gelasius (492 – 496) verfügte im Jahre 494, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht und in Führungspositionen der Kirche berufen werden dürfen.
  • So wurde die Frau allmählich aus allen offiziellen Positionen der Kirche entfernt, bis die Leitung der Christengemeinden und der Vollzug der Eucharistiefeiern nur noch in den Händen der Männer lag. Nur in Irland gab es bis in das 7. Jahrhundert Frauenpriester und auch Bischöfinnen. (Siehe das Kapitel über die hl. Brigit oder Birgit).
  • Noch der hl. Kirchenlehrers Petrus Damianus (1007 – 1072 n. Chr.), um nur einen unter vielen zu nennen, beschimpfte die Frauen als “Lockspeise des Satan, Auswurf des Paradieses, Gift der Geister, Schwert der Seelen, Wolfsmilch für die Trinkenden, Gift für die Essenden, Quelle der Sünde, Anlass des Verderbens, Eulen, Nachtkäuze, Wölfinnen, Blutegel, Metzen, Buhlerinnen, Lustdirnen, Suhlplätze fetter Säue usw.”

 

Der Kampf der Männerhierarchie gegen das Frauenpriestertum besagt aber andererseits, dass bis dahin Frauen tatsächlich solche Ämter in der Kirche inne hatten. Sonst wäre ja ein solches Verbot sinnlos gewesen.
Trotzdem gab es z. B. in Süditalien Frauen als Priester. Das Phänomen des Priestertums für Frauen in Süditalien muss aber dann in seinem byzantinischen Kontext gesehen werden. Hier, und besonders auf Sizilien und in Bruttium zwischen dem siebten und achten Jahrhundert entstand in der Kirche ein Prozess der Hellenisation, der mit der Zeit immer deutlicher wurde. [4] Aber sogar wenn man ein griechisches oder byzantinisches Vorbild zum Phänomen von Frauen im Priestertum annimmt, sind die Bischöfe von Lucania, Bruttium und Sizilien weit über ihr griechisches und byzantinisches Modell beim Übertragen der heiligen Weihen an Frauen hinausgegangen, wenn sie ihnen erlauben, an den Altären teilzunehmen “in allen Dingen, welche man bis jetzt dem Dienst von Männern zuschrieb”.

Natürlich argumentiert man heute nicht mehr so primitiv. Heute verteidigt die Kirche (z. B. Papst Paul VI. und 2. Vaticanum) zwar die Gleichberechtigung der Frau in allen Bereichen, nur nicht in der Kirche selbst. Dort ist auch heute nur der Mann berechtigt, zum Priester geweiht zu werden. Aber die Argumente dafür sind genau so wenig schlüssig: “Weil Christus ein Mann war, kann auch nur ein Mann Christus in der Feier der Eucharistie vertreten”. Ein Argument aus dem Genitalbereich. Als ob es darauf ankäme, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist. Gelten doch (Gal 3, 28) “in Christus nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr seid ‘einer’ in Christus Jesus”.

[1] Adv. haer. 1, 13, 2 (A. Rousseau-L. Doutreleau) (SC 263, 190-92); cf. Gryson, 44, and Galot, 67-69.
[2] Die Epistel ist, ins Lateinische übersetzt, überliefert in: Corpus ciprianeo (Ep. 75. 10 [CSEL 3/11, 816-18]); cf. Galot, 77-80.
[3] Panarion 49, 2, 2-6 (K. Holl.) (GCS 31. 242). Für eine ausführlichere Behandlung der antiken Dokumentation der Aufgaben des Frauenpriestertums in den montanistischen Gemeinden, siehe Van der Meer, 66-70; Gryson, 152-156; Galot, 72-80. [siehe auch meine Einführung in die Übersetzung – der Übersetzer]
[4] Vgl. G. Gay, L’Italia meridionale e l’impero bizantino dall’avento di Basilio I alla resa di Bari ai Normanni (867-1071) (Florence, 1917), 5-16; F. Burgarella, La Chiesa greca di Calabria in eta bizantina (V-VII secolo), in (Various Authors), Testimonianze cristiane antiche ed altomedievali nella Sybaritide (Bari, 1980), 89-120; Q. Cataudella, La Cultura bizantina in Sicilia, vol. 4 (Palermo, 1980), 1-56.

6 Gedanken zu „Kampf gegen Frauenpriester

  1. In den USA wird Mädchen das Ministrieren wieder verboten.

    Immer mehr Pfarrer in den USA verbieten Mädchen das Ministrieren. Viele Pfarrer sind der Meinung, dass das Ministrieren den Buben vorbehalten werden muss, da nur sie Priester werden können. Die neue Jugendseelsorge soll „weg vom Zeitgeist“ und „hin zu Berufungen“ orientiert werden. Der restriktive Kurs Roms ermutigt sie dazu, schreibt die Zeitung „Ja“.
    Bald wird die Kirche auch die Frauen verlieren. Hans

  2. Papst Eduard I., geschrieben am 28.12.2010, 00:31

    Priesterinnen

    Heut’ morgen war ich in der Messe und staunte was geschah
    Der Priester hatte wohl verschlafen und alle saßen hilflos da.
    Der Chor er sang die schönsten Lieder,
    die Kinder liefen fröhlich rum
    Nach einer Stunde tollem Treiben, da war das Warten um.

    …Ne Frau stand auf und zog sich das Gewand des Priesters an
    Empört schreckt die Gemeinde auf und rief:
    “Nein, dass sie so was machen kann!”

    Die Kinder fanden nichts dabei und hörten sinnig zu
    da kam der Bischof durch die Tür
    und rief: “123 und aus bist du!
    Geh weg vom Amt, setz dich still hin, das Weib es schweige!”

    Die Kinder liefen fröhlich fort
    so ging der Tag zur neige
    An diesem wundersamen Ort

    Die Frau stand auf und sagte:
    “Herr Bischof hörn Sie mir mal zu
    Vor Gott gilt weder Mann noch Frau
    123 und aus bist Du!”

  3. Steffi Tatinka, geschrieben am 23.07.2010, 22:51

    Mann und Frau sind NICHT GLEICH. Sie sind ABER SEHR WOHL GLEICHWERTIG. Wenn ihr das endlich einseht, dann wisst ihr, warum eure Webseite hier überflüssig ist.

    • hans, geschrieben am 24.07.2010, 08:42

      Ich empfehle ihnen, die Heilige Schrift und die Kirchengeschichte intensiv zu studieren. Dann werden sie zu einem anderen Urteil kommen.

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